Norex

Eine der wildesten und vielleicht auch geheimnisvollsten Provinzen Cambrias ist Norex. Dieser Name wurde dem Land im Norden von den Siedlern gegeben, der eigentliche Name von Norex ist Gwlad baeddod (sprich: Gulad beivod) und bedeutet Land des Ebers.

 Norex ist überwiegend von großen Wäldern bedeckt, lediglich im Norden, wo die Berge aus der Ebene ansteigen, ziehen sich die Wälder zurück und unwirtliche Landschaften prägen das Bild.

Die Pikten sehen sich als die Ureinwohner Cambrias, die mit dem Eindringen der Nordländer und Normannen viel verloren haben und viel erleiden mussten.Das Vertrauen der Pikten in die, aus ihrer Sicht Eindringlinge, ist daher nicht besonders groß.Die Pikten leben mit den alten Göttern und haben mit den Religionen Cambrias oder der Mittellande nichts zu tun.

Norex ist zu mehr als dreiviertel seiner Fläche mit dichtem Wald bedeckt. Dabei handelt es sich überwiegend um Eichenwald, vereinzelt gibt es auch Mischwälder mit Buchen, Eiben, Pappeln etc. An Gewässern sind auch häufiger starke Weiden zu finden.

Im Norden werden die Wälder weniger und weichen einigen Fels – und Bergmassiven mit Labyrinth artigen Schluchten und unberechenbarem Wetter.

Im Süden von Norex, an den Grenzen zu den südlichen Provinzen, gibt es urbar gemachtes Land, welches von Siedlern bewohnt und bestellt wird. Dort gibt es auch Dörfer und Weiler, deren Anzahl nach Norden immer weiter abnimmt.

In den Wäldern von Norex gibt es natürlich noch die Dörfer der Pikten, von denen aber niemand genau weiß, wo sie sich befinden oder wie viele es überhaupt gibt.

Ein wesentlicher Handelsfaktor für das Haus York sind die Eibenwälder , die an ausgewählten Stellen bewirtschaftet und gepflegt werden, denn sie bilden das Basisholz in einer ausgezeichneten Qualität für den berühmten Langbogen der Waliser . 


Bericht von Sir Timmin Desdemont, Gelehrter der Naturkunde an der Akademie zu ……über den Eber von Norex

 

Ein Wildschwein als solches wäre sicherlich nicht zwingend besonders zu erwähnen, zumal  das gemeine Wildschwein allerorten in den Wäldern der Mittellande zu finden ist, mal etwas größer, mal etwas kleiner, aber im Wesentlichen von nicht allzu großem Unterschiede.

Der Norexer Eber jedoch verdient eine gesonderte Betrachtung, denn ein Borstenvieh von solcher Größe und Kraft ist dem Verfasser dieser Zeilen bei keinem seiner Reisen je begegnet.

 Der Norexer Eber hat sicher die Schulterhöhe eines ausgewachsenen Pferdes und nahezu auch dieselbe Körperlänge. An Kraft dürfte diese Ausgeburt der Hölle dem Pferd sogar überlegen sein und mit der dazugehörigen Wildheit zu den gefährlichsten Tieren von Cambria gehören. Leider war es uns nur vergönnt, ein solches Biest mehrmals aus der Ferne zu sehen, dabei allerdings einmal, als ein Bär einen Frischling getötet hatte, der auch schon nicht klein war, um sich daran gütlich zu tun. Der Bär hatte der Wut und der Wildheit des Ebers nichts entgegenzusetzen und wurde in kürzester Zeit mit den riesigen Hauern des Muttertiers zerfleischt. Uns allen wurde bei diesem Anblick klar, dass es besser wäre, solchen Tieren nicht zu begegnen. 

Umso bedeutender ist wohl der Umstand, dass es zum Ritus des Erwachsenwerdens bei den piktischen Stämmen gehört, dass sich der junge Pikte (sowohl männlich als auch weiblich) im Alter von etwa 15 Jahren dem Eber stellen muss. Wenn diese Begegnung überlebt wird, geben die Götter mit ihrem Segen den Weg in das nächste Leben eines jeden Pikten frei.

 

Für den Pikten gibt es bei den Norexer Wildschweinen nicht die Unterscheidung zwischen weiblich oder männlich, es sind einfach und sehr respektvoll die Eber.